„Back to the roots“ – Zum Hochfest des heiligen Willibald

Manchmal im Leben muss man zurück zu den Wurzeln. Es ist die Frage: Woher komme ich? Was ist mein Ursprung? Dieses „Back to the Roots“ weckt in uns neue Lebenskräfte, aber auch Demut. Da merkt man: Wir stehen auf den Schultern anderer z.B. auf denen der eigenen Familie. Heute, am 7. Juli, geht auch unser Bistum Eichstätt zurück zu den Wurzeln, zurück zu seinem Ursprung. Dieser Ursprung beginnt im 8. Jahrhundert – mit einem wagemutigen jungen Mann namens Willibald und seine weitsichtige Familie aus dem Süden Englands. Erst etwa hundert Jahre zuvor war England selbst christianisiert worden. Doch dies hat schnell Früchte hervorgebracht. Bald entstanden dort lebendige Pfarreien und neue Klöster. In ein solches Kloster wurde Willibald schon mit fünf Jahren aufgenommen und genoss eine intensive christlich-humanistische Bildung.

Doch im Alter von 20 hielt es ihn nicht mehr im Kloster. Mutig rüstete er sich mit seinem Vater Richard, seinem Bruder Wunibald und weiteren Gefährten für eine Pilgerreise ins Heilige Land. Heute unvorstellbar: Was für ein Risiko! Die erste schlimme Erfahrung war der unerwartete Tod seines Vaters in Lucca in Mittelitalien. Doch Willibald drängte es nach Rom zu den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus. Dort musste der kränkliche Wunibald zurückbleiben. Die Reise ging per Schiff weiter in das Heilige Land, wo Willibald den Ursprüngen des Lebens Jesu folgte. Volle vier Jahre widmete er sich den heiligen Stätten, verbunden mit mancherlei Abenteuern. Der Rückweg dann über Konstantinopel ans Grab des Apostels Andreas. Auch Monte Cassino durfte nicht fehlen. Dort, im Ursprungskloster der Benediktiner, blieb er sogar zehn.

Doch dann kam es 740 in Rom zur entscheidenden Begegnung mit Papst Gregor III. Auf Willibald wartete die Berufung ins fränkisch-bayerische Missionsland. Hier im Gebiet der heutigen Diözese Eichstätt, so heißt es in seiner Lebensbeschreibung: „Stieß er wie ein Bauer den Pflug in die Erde und streute den Samen des Evangeliums in die Herzen der Menschen“. Ist das nicht ein wunderbares Bild für das Wachstum des Glaubens? Unterstützung fand Willibald durch seine Geschwister Wunibald und Walburga und durch die beiden Missionsklöster in Eichstätt und Heidenheim. Der unermüdliche Künder des Evangeliums, Bischof und Sämann des Wortes Gottes, verstarb am 7. Juli 787. So wurde er selbst vor 1280 Jahren zum Ursprung und Gründungsvater für unser Bistum Eichstätt. „Back to the Roots“! Das Zurück in eine erfolgreiche Vergangenheit kann auch uns heute neuen Schwung geben für die Zukunft der Kirche.     

Monsignore Richard Distler, Meckenhausen

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