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31.03.2021

Zeig' deine Wunden! - Impulse zur Osterzeit

Foto: pixabay

Neumarkt/Meckenhausen (dbnm) - Pfarrer i.R. Richard Distler, viele Jahre Pfarrer der Neumarkter Hofkirche, erklärt in seinen Gedanken zu Ostern, welche besonderen Bedeutung die Wundmale Jesu haben.


Nun hat sie es uns gezeigt, dass auch unsere moderne Welt verwundbar ist: Die Corona-Pandemie. Lange haben wir gemeint, wir seien unverwundbar. War es vielleicht doch ein Trugschluss? Wir suchten alles zu perfektionieren. Die Technik, die Industrie, die Wirtschaft, die Bildung und das Gesundheitswesen. Auch den Haushalt und den Alltag. Doch jetzt plötzlich spüren wir in uns diese Wut, Empörung und die Unsicherheit, wie es weitergehen soll. Offen gesagt, wir fühlen uns ziemlich ohnmächtig. Wir sind verletzlich geworden mit einer offenen Flanke und Wunde. Über allem sitzt uns die Angst vor dem Tod im Nacken.

Dieser Angst können wir nicht entgehen. Sie ist ein Grundgefühl menschlicher Existenz. Wie aber werden wir damit fertig? Sollen wir sie überspielen? Oft tun wir es mit einer falsch verstandenen Sicherheit. Dennoch, die wunde Stelle bleibt. Ein unsichtbarer Virus hat sie uns beigebracht. Dennoch: Es gibt Hoffnung. Vom Wahn der Unverwundbarkeit hat uns einer erlöst. Einer, der sich für uns tödlich verwunden ließ. Seine Todeswunden, seine offenen Flanken, zeigt er den Seinen als der Auferstandene. Gott macht sich verletzlich.

Wie kann das sein, dass Gott so ist? Anstatt andere zu verwunden, wie es viele Machtmenschen dieser Welt taten und tun, lässt er sich verwunden. Er geht denen, die verwundet sind, nach. Er will ihr Leid mittragen. So heilt er die wunden Stellen der Menschheit und die Wunden der Schöpfung. Diese Wunden sind so in seinen Auferstehungsleib eingeprägt wie die fünf roten Nägel in die Osterkerze. Er fordert sogar dazu auf, diese Wunden zu berühren. Sie kennen vielleicht die Geschichte mit dem ungläubig-gläubigen Thomas. Ist es nicht auch unsere Geschichte?  Mehr noch: „Die Christenheit hat in dieser österlichen Wunde ihren Ursprung. Die Kirche ist aus der Seitenwunde Jesu hervorgegangen. Da also kommen wir her. Die Todeswunde Jesu, unser Ursprung.“, so der verstorbene Bischof von Limburg, Franz Kamphaus.

Seitdem haben wir Christen unsere Wunden nicht zu verbergen, auch die nicht, die wir anderen geschlagen haben. Operierte zeigen gerne ihre Wunden. Es ist menschlich, Wunden zu haben. Doch zu den eigenen Wunden zu stehen, das macht feinfühlig und empathisch für andere. Wir können dann leichter die Wunden anderer mittragen. Wir können sogar mithelfen, sie im Namen Jesu zu heilen. Ja, dieser Virus hat uns alle verwundet, manche leider sogar tödlich. Die Angst vor dem Tod wird zwar bleiben. Aber im Blick auf den österlichen Christus ist sogar unsere Todeswunde geheilt. Sie wird verwandelt in die Schönheit eines unverwundbaren neuen Lebens.

Pfarrer i.R. Richard Distler/Meckenhausen


Weitere Texte von Richard Distler auf dieser Dekanatshomepage:

19.3.2021 - Geistliches Wort zum Festtag des heiligen Josef

25.2.2021 - Geistliches Wort zum Festtag der heiligen Walburga

2.2.2021 - Geistliches Wort zum Festtag "Mariä Lichtmess"

29.12.2020 - Geistliches Wort zum Advent

 

Die nächsten Termine

Dienstag, 23. Juli
Online-Seminar Öffentlichkeitsarbeit: Flyer/Plakate gestalten
Ort: ONLINE
Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung Neumarkt-Roth-Schwabach mit EBW Schwabach
Mittwoch, 07. August
15.00 Uhr
Trauercafé
Ort: Pfarrheim Kastl
Mittwoch, 04. September
15.00 Uhr
Trauercafé
Ort: Pfarrheim Kastl
Sonntag, 15. September
19.00 Uhr
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
Samstag, 21. September
19.00 Uhr
Orgel-Schnupperabend in Dietkirchen
Ort: Pfarrkirche St. Stephanus, Dietkirchen 8, 92367 Pilsach
Veranstalter: Pfarrverband Pilsach-Oberwiesenacker
Dienstag, 24. September
20.00 Uhr
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Ort: ONLINE
Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung Neumarkt-Roth-Schwabach mit EBW Schwabach
Montag, 30. September
20.00 Uhr
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Ort: ONLINE
Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung Neumarkt-Roth-Schwabach mit EBW Schwabach
Mittwoch, 02. Oktober
15.00 Uhr
Trauercafé
Ort: Pfarrheim Kastl
Donnerstag, 10. Oktober
20.00 Uhr
Online-Seminar Öffentlichkeitsarbeit: Canva für Einsteiger
Ort: ONLINE
Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung Neumarkt-Roth-Schwabach mit EBW Schwabach
Donnerstag, 17. Oktober
20.00 Uhr
Online-Schulung Öffentlichkeitsarbeit: Canva für Fortgeschrittene
Ort: ONLINE
Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung Neumarkt-Roth-Schwabach mit EBW Schwabach
Sonntag, 27. Oktober
17.00 Uhr
Gedenkkonzert zu Ehren der Lauterhofener Korea-Missionare
Ort: Pfarrkirche St. Michael Lauterhofen
Veranstalter: Pfarrverband Lauterhofen
Sonntag, 03. November
13.30 Uhr
Kirchenführung Münster St. Johannes mit Schwerpunkt "Isenheimer Altar"
Ort: Münster St. Johannes Neumarkt
Veranstalter: Tourist-Information Neumarkt
Freitag, 08. November
17.00 Uhr
Einführung für LektorInnen
Ort: Dekanatszentrum St. Peter und Paul
Veranstalter: Katholische Erwachsenenbildung Neumarkt-Roth-Schwabach mit EBW Schwabach
Sonntag, 17. November
17.00 Uhr
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt