Vergissmeinnicht: Geistlicher Impuls zum "Tag der Pflege"

Neumarkt (dbnm) - Die Neumarkter Religionspädagogin Regine Schneider ist in der Seniorenpastoral der Diözese Eichstätt tätig und für die Altenheimseelsorge im Dekanat Neumarkt zuständig. In ihrem Tagesimpuls ermuntert sie dazu, "Mauern" zu Pflegebedürftigen und Pflegekräften zu überwinden.

Vergissmeinnicht  (Jes 49,15—16)  

„Vergissmeinnicht!“ – so lautet das Motto zum heutigen „Tag der Pflegenden“. Der Gedenktag stellt jährlich am 12. Mai die Personen in den Mittelpunkt, die in den Pflegeeinrichtungen und auch zu Hause nahe bei den Menschen sind. Sie versorgen kranke, behinderte und alte Menschen weiterhin und stehen ihnen auf vielfältige Weise bei. Ihre Arbeit birgt gerade in dieser Krisenzeit ernste Gefahren.

Das kleine Blümchen „Vergissmeinnicht“ steht für „zärtliche Erinnerung“. Seit dem Mittelalter ist eine Sage überliefert, wonach die kleine Pflanze Gott bat, sie nicht zu vergessen. Niemand von uns möchte vergessen sein. Im Gegenteil! Jeder Mensch sehnt sich danach, wahrgenommen zu werden: wohlwollend, liebevoll.

Wie Gott genau dieser Sehnsucht entgegenkommt, können wir im Buch des Propheten Jesaja lesen (Jes 49,15-16) lesen: „Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, ohne Erbarmen sein gegenüber ihrem leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergisst: Ich vergesse dich nicht. Sieh her: Ich habe dich eingezeichnet in meine Hände, deine Mauern sind beständig vor mir.“

Was uns besonders wichtig ist, schreiben wir auf, manchmal sogar „in die Hand“. Für Gott sind wir also mit allem, was unsere Person ausmacht, von ihm angenommen, besonders wichtig und wertvoll. Seine Liebe ist wie die der Eltern zu ihren Kindern tief und treu.  

Wenn Jesaja von „Mauern“ spricht, haben wir derzeit auch die Kontaktbeschränkungen vor Augen: Hinter verschlossenen Türen, verborgen und abgeriegelt, fürchten Bewohner, Personal und pflegende Angehörige, verlassen und vergessen zu werden.

Doch es denken viele Menschen an sie, voller Sehnsucht nach einer baldigen Begegnung oder dankbar für die Pflege in schwierigen Zeiten. Zahlreiche Aktionen haben in den vergangenen Wochen Freude und Hoffnung die Altenheime und Pflegeeinrichtungen getragen. Der Wunsch: „Vergissmeinnicht!“ besteht also weiterhin. Jeder von uns kann darauf ganz persönlich antworten. Bleiben wir kreativ!

Regine Schneider, Referentin für Seniorenpastoral, Neumarkt

Zuletzt veröffentlichte Impulse:

11.5.2020 - Pfarrer Michael Murrner, Neumarkt: "Ich bin Mensch!"

10.5.2020 - Pfarrer i.R. Clemens Bombeck, Neumarkt: "Habt keine Angst!"

8.5.2020 - Barbara Wittmann, Religionslehrerin i.K.: "Zur ewigen Hausgemeinschaft"

7.5.2020 - Klaus Schubert, KEB Neumarkt: "Habt Vertrauen und brecht auf!"

6.5.2020 - Dekan Elmar Spöttle, Habsberg: "Die Wahrheit tun"

5.5.2020 - Jugendreferent Stephan Götz: "Auf Mutmacher hören"

4.5.2020 - Dekanatsreferent Christian Schrödl: "Mehr als nur Dienst nach Vorschrift"

3.5.2020 - Dekanin Christiane Murner, Neumarkt: "Was sollen wir tun?"

30.4.2020 - Pfarrer Martin Hermann, Neumarkt: "Neues entdecken"

29.4.2020 - Martha Gottschalk, Frauenpastoral: "Brennen und kämpfen mit Herzblut"

28.4.2020 - Gemeindeassistentin Franziska Mezger, Freystadt: "Alle Gute der Welt"