Tag des geweihten Lebens in Neumarkt: Ermutigung zum Wachstum im Glauben

Neumarkt (dbnm) - Rund hundert Gläubige, darunter zahlreiche Ordenschristen aus den Dekanaten Neumarkt und Habsberg, trafen sich am Lichtmesstag im Neumarkter Kloster St. Josef zum jährlichen "Tag des geweihten Lebens".

Frauen und Männer aus den Ordensgemeinschaften der Religion sowie zahlreiche interessierte Christen aus den Pfarrgemeinden waren der Einladung der beiden Dekanate gefolgt und versammelten sich zunächst zu einem feierlichen Vespergottesdienst in der Klosterkirche St. Josef. Der Habsberg Dekan Elmar Spöttle freute sich darüber, dass an diesem Tag "unsere Berufung als Christen, aber auch die besondere Berufung der Ordensleute" im Mittelpunkt stünden. Jesuitenpater Franz Anton Neyer, der zusammen mit drei anderen Brüdern seiner Gemeinschaft, im Kloster St. Josef lebt, beschäftigte sich in seiner Predigt mit der Darstellung Jesu im Jerusalemer Tempel, die beim "Tag des geweihten Lebens" traditionell im Mittelpunkt steht. "Auch alte Bäume wachsen noch", betonte der 91-jährige Ordensmann mit Blick auf die greisen Simeon und Hanna im Tempel, aber auch auf das höhere Durchschnittsalter der teilnehmenden Ordensleute: "Ich wünsche uns, dass wir wachsen und stark werden und uns im Glauben freuen."

Nach der von den Niederbronner Schwestern musikalisch gestalteten Vesper stellte Hausoberin Sieglinde Linder die Ordensgemeinschaft etwas genauer vor und lud die Gäste zur Begegnung bei Kaffee und Kuchen in den Speisessal des Kloster St. Josef ein. 1920, also genau vor 100 Jahrenm, bezogen die "Schwestern vom göttlichen Erlöser" im vormaligen Neumarkter Kurhaus Wildbad des Ehepaars Tretter ihr neues Provinzhaus für die bayerische Provinz. Nach einer längeren Suche und der Prüfung von 50 möglichen Standorten wurde man am Fuße des Mariahilfbergs fündig. Dort wurden nach und nach auch das Postulat und das Noviziat, ein Alten- und Pflegeheim sowie 1931 die Klosterkirche errichtet.

Abschließend führten Schwester Sieglinde Linder und Schwester Cornelia Böhm durch Tagungshaus und Klosterkirche. Dabei informierten sie über die Bedeutung und Qualität des Heilwassers, das auf dem Klostergelände entnommen wird. Bereits seit dem 16. Jahrhundert wird die Mineralquelle genutzt. Beiindruckt waren die Gäste auch von den Schnitzereien des Südtiroler Bildhauers Siegfried Moroder in der Klosterkirche, die direkt vor Ort geschnitzt wurden. Für die Maria am Seitenaltar stand seine Braut Modell. Moroder und seine Frau wurden in St. Josef vom befreundeten Jesuitenpater Alfred Delp getraut, der auf den Tag genau vor 75 Jahren als Mitglied des Widerstands gegen den Nationalsozialismus hingerichtet wurde.