Synodaler Weg: Auch die katholische Kirche in der Region blickt hin

Neumarkt/Frankfurt (dbnm) - Der "Synodale Weg" der katholischen Kirche in Deutschland nimmt an Fahrt auf. Derzeit tagt die erste Synodalversammlung in Frankfurt. Auch die haupt- und ehrenamtlichen kirchlichen Mitarbeiter aus der Region verfolgen die Beratungen gespannt.

Die katholische Kirche hat bereits im letzten Jahr ihren "synodalen Weg" begonnen, um Konsequenzen aus den Missbrauchsfällen der vergangenen Jahrzehnte zu ziehen. Das katastrophale Echo in der Öffentlichkeit, vor allem aber die Unzufriedenheit vieler Gläubigen und engagierter Katholiken haben die deutschen Bischöfe im Frühjahr 2019 dazu bewogen, Veränderungen in den deutschen Diözesen einzuleiten.

Auf diesem "synodalen Weg" ist eine strukturierte Debatte in einem verabredeten Zeitraum vorgesehen, die von der Deutschen Bischofskonferenz gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) getragen wird. Aus dem Bistum Eichstätt sind neben Diözesanbischof Gregor Maria Hanke OSB auch Christian Gärtner, der Vorsitzende des Diözesanrats, und Pfarrer Edwin Grötzner, der S<precher des Priesterrats, Teilnehmer an den Synodalversammlungen. Diözesaner Beauftragter für den Synodalen Weg ist Domvikar Dr. Thomas Stübinger, Ellingen.

Um Ziele, Ausrichtung und Inhalte des "synodalen Weges" wurde in den kommenden Monaten sowohl hinter verschlossenen Türen als auch in der medialen Öffentlichkeit heftig gerungen. Zahlreiche Bischöfe, Laienvertreter und Theologen hatten öffentlich Stellung bezogen und sich bisweilen gegeneinander positioniert.

Auch in der Region werden die Beratungen in Frankfurt mit Aufmerksamkeit und Interesse verfolgt. Viele kirchliche Mitarbeiter sind sich einig, dass aus dem Missbrauchskandal Konsequenzen gezogen werden müssen und dass es nun zu einem ernsthaftem Dialog zwischen Bischöfen und Laienvertretern kommt. Einige betrachten den synodalen Weg als "letzte Chance, um Vertrauen zurückzugewinnen" - nicht nur in der medialen Öffentlichkeit, sondern auch unter den engagierten Katholiken sowie den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern selbst. Es gib aber aus skeptische Stimmen, die darauf hinweisen, dass eine kirchliche Reform nicht alleine in Deutschland und nicht mit einer zu engen Agenda von lediglich vier Schwerpunktthemen angegangen werden könne. Dekanatsreferent Christian Schrödl warnt davor, "zu viele Reform-Erwartungen, die auch die gesamte katholische Kirche betreffen, in diese Beratungen zu setzen."

Aktuelle Entwicklungen und Hintergrundinformationen dazu finden Sie auf www.katholisch.de, dem Internetportal der katholischen Kirche in Deutschland, sowie auf der offiziellen Website des Synodalen Weges.