Impuls für den Alltag: Ist Jesus Christus ein König?

Neumarkt (dbnm) - Katholische und evangelische Seelsorger bieten in der Neumarkter Presse und auf dieser Dekanatshomepage alle zwei Wochen kurze Impulse dazu, das eigene Leben mit dem christlichen Glauben zu gestalten.

Sein Wort zu Herzen nehmen

Haben Sie zufällig vor Kurzem folgende Nachricht über den thailändischen König gelesen, der in bayerischen Villen und Luxushotels ein Leben in Saus und Braus führt: Während in seiner Heimat zigtausende Menschen für Reformen demonstrieren, dreht der exzentrische Monarch mit einem seiner 35 privaten Jets einen Spaßrundflug über Deutschland. Auch andere Königshäuser machen durch reichlich Skandale auf sich aufmerksam. Taugen Könige heute nur noch für Klatschspalten und die Regenbogenpresse? Es ist wohl nicht mehr viel übrig von der einstigen Machtfülle, wie wir sie aus den Geschichtsbüchern kennen!

Wer möchte uns nun in diesen Tagen alles beherrschen: Internetgiganten mit ihren Algorithmen, soziale Netzwerke mit ihrer beschränkten Sicht auf die Wirklichkeit, Angstmacher und Verschwörungstheoretiker mit ihren gefährlichen Phrasen – man könnte die Liste beliebig fortsetzen.

Wenn wir Katholiken an diesem Wochenende den Christkönigsonntag feiern, stellt sich uns die Frage: Kann Jesus Christus für mich ein König sein? Wer sich mit ihm schon näher beschäftigt hat, weiß: Dieser Jesus ist weder ein Unterdrücker und Alleinherrscher noch ein Hüter traditioneller Folklore oder ein Objekt der öffentlichen Neugier. Er ist keiner, der uns überrumpelt, blendet oder über den Tisch zieht. 

Die Bibel schildert uns diesen Jesus als behutsamen Hirten, als einfühlenden Bruder, als segensreichen Heiler und Erzähler, als aufopferungsvollen Erlöser. Er geht den Problemen des Lebens nicht einfach aus dem Weg. Er lädt uns eine, den Nächsten mit seinen Nöten und Sorgen in den Blick zu nehmen. „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“, spricht er uns zu. Die Heiligen Martin, Elisabeth, Nikolaus, an die wir in diesen Wochen besonders denken, und viele andere vor uns haben sich diese Aufmunterung zu Herzen genommen und uns gezeigt: So können wir einander zu Königen werden –  demütig und klein, vor allem aber mit offenen Armen und weitem Herzen.         

Dekanatsreferent Christian Schrödl, Neumarkt/Habsberg