Impuls für den Alltag: Ein Hoch auf die Mütter!

Neumarkt (dbnm) - In regelmäßigen Abständen geben Theologen und Seelsorger aus der Region auf dieser Homepage "Impulse für den Alltag". In seinem Beitrag erklärt der evangelische Pfarrer Martin Hermann aus Neumarkt, welche Bedeutung der Muttertag für Christen haben kann.

Morgen ist Muttertag. Mama mia! Nein, es ist kein dezidiert kirchlicher Feiertag – und doch ein ganz wichtiger Tag. Um allen Müttern und Großmüttern ein Riesen-Dankeschön zu sagen. Denn ohne sie wären wir nicht auf dieser Welt – und wären nicht das, was wir sind. Daher ist es gut, dass im bürgerlichen Kalender der zweite Sonntag im Mai als Muttertag deklariert wurde. Natürlich weiß ich auch: Das Aufbauschen des Muttertages ist für viele ein lukratives Geschäft. Das hat sogar dazu geführt, dass die Amerikanerin Anna Marie Jarvis, die „Erfinderin“ des Muttertages, diesen am liebsten wieder abgeschafft hätte. Wie es dazu kam?

Anna Marie Jarvis verteilte am 12. Mai 1907 nach einem Gottesdienst 500 weiße Nelken an die anwesenden Mütter. Zur Erinnerung an ihre verstorbene Mutter und als Wertschätzung für alle lebenden Mütter. Das bewegte so viele, dass die engagierte Christin beschloss, einen offiziellen Muttertag ins Leben zu rufen. Sie schrieb Briefe an Politiker, Pfarrer, Geschäftsleute und Vereine – und hatte Erfolg: 1914 führte der amerikanische Kongress den „Mothers Day“ offiziell ein. Die Freude darüber war jedoch bei Frau Jarvis nur von kurzer Dauer. Denn die schnelle Kommerzialisierung ihrer gutgemeinten Idee erschreckte sie zutiefst. Mit einer echten Würdigung der Mütter hatte das nichts mehr zu tun. Vergeblich setzte sie sich nachher für die Abschaffung des Muttertags ein.

Trotzdem ist es gut, dass es den Muttertag gibt. Nicht nur morgen soll den Müttern gedankt werden, aber besonders an diesem Tag: Für all ihre Liebe, für ihr Sorgetragen, für ihr wackeres Aushalten von so manchem Ärger und Dummheiten ihrer Kinder. Für ihre nimmermüde Arbeit, die sich oft im roten Drehzahlbereich bewegt. Und für ihre guten Nerven, besonders in dieser Corona-Zeit.

Der Muttertag lädt darüber hinaus ein, Gott Danke zu sagen für unsere Mütter und Großmütter und um seinen Segen für sie zu erbitten. Bei diesem unserem Gott, von dem es in der Bibel heißt: „Ich will euch trösten, so wie eine Mutter tröstet.“ (Jesaja 66,13)

Pfarrer Martin Hermann, Evangelische Kirchengemeinde Neumarkt

Weitere Texte aus der Reihe "Impulse für den Alltag":

Peter Heyd: "Kopf hoch!" (25.4.2021)

Christian Schrödl: "Alles hat seine Zeit" (18.4.2021)

Francesco Benini: "Gott als Joker" (11.4.2021)

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