Hier und jetzt - Gedanken zum Weltmissionssonntag

„Mission: Impossible“ – Wer ist noch nicht über den Titel der US-amerikanischen Actionfilmreihe gestoßen? Ein Auftrag erscheint als undurchführbar, doch für einen Trupp hochspezialisierter Agenten ist nichts unmöglich. Die richtige Technik und schier unbegrenztes Leistungsvermögen verhelfen dem Guten schließlich zum Durchbruch. Als „unmögliche Mission“ erscheint vielen kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in unserem Land auch der Auftrag, das Evangelium zu den Menschen zu bringen und vor allem junge Menschen für den christlichen Glauben zu begeistern. Viele Christinnen und Christen haben den Glauben als schön und bereichernd, als beflügelnd und befreiend. als trostreich und kräftigend erlebt und möchten diese Erfahrung gerne weitertragen. Doch oft erleben sie: Kein Interesse an Kirche und religiösen Themen, keine Bereitschaft sich festzulegen oder sich sogar einzubringen. Oftmals sind andere Themen sind wichtiger: Schönheit, Fitness und Sport, die Präsenz in den Social Media, das berufliche Fortkommen und die Karriere, eine Freizeit ohne Termine und Verpflichtungen. Der Zustand der christlichen Kirchen lädt ohnehin nicht gerade dazu ein, sich ihnen anzuschließen und sich dort zu engagieren. Was könnten die, die sich Tag ein und Tag aus um die Weitergabe des Glaubens bemühen, noch alles an Bequemlichkeiten, Ausflüchten, Widerständen oder Vorurteilen aufzählen, die ihnen entgegenschlagen. Man hat fast den Eindruck: Es wird von jahr zu Jahr schlimmer. Das frustriert. „Mission: impossible“ – denken sich da viele resigniert.

Der Weltmissionsonntag, den die Katholiken weltweit im Oktober begehen, lädt uns ein, wieder einmal nachzudenken, was uns antreibt und wohin uns Gott mit den Mitteln, die uns gerade zur Verfügung stehe, führen will: Für wen können wir da sein, mit wem können wir teilen, wen können wir mit unserer Freude anstecken, wer braucht uns gerade ganz besonders. „Ihr seid das Salz der Erde“ – unter diesem Motto aus der Bergpredigt Jeu steht dieser Weltmissionssonntag. Jesus sagt uns: Du gibst dieser Welt den Geschmack, du kannst sie besser und gerechter werden lassen – dort wo du gerade lebst. Es braucht dazu oft nich viel. Manchmal sind es schon Kleinigkeiten, die genügen: Eine aufmerksame Geste, ein freundlicher Blick, ein tröstendes Wort, eine helfende Hand, eine ehrliche Meinung, ein offenes Ohr. Lebe ehrlich und echt, laufe nicht mit Scheuklappen durch das Leben. Schau, was deine Mission gerade ist. Dazu lädt uns Jesus immer wieder ein. So kann etwas abfärben und überspringen – fernab großer Programme und kirchlicher Pläne. Auf dich kommt es an. Hier und jetzt! "Mission is possible."

Dekanatsreferent Christian Schrödl, Neumarkt/Habsberg