Hauskirche wird wichtig: Impuls zum Montag der Karwoche

Neumarkt (dbnm) - Für Katholiken haben die Kar- und Ostertage eine ganz Besondere Bedeutung. Weil die Feier von öffentlichen Gottesdiensten nicht möglich ist, geben Seelsorger aus der Region online und über die Zeitung geistliche Impulse, heute Berchings Kaplan Michael Polster.

Gemeinschaft, die trägt (Joh 8,51—59)

„Sechs Tage vor dem Paschafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den er von den Toten auferweckt hatte. Dort bereiteten sie ihm ein Mahl; Marta bediente, und Lazarus war unter denen, die mit Jesus bei Tisch waren.“ (Joh 12,1.2)

Jesus kehrt bei seinen Freunden ein. Er fühlt sich dort wie zu Hause. Sie essen zusammen und erleben Gemeinschaft.

In diesen Tagen der Corona-Krise wird ein Begriff zunehmend wichtiger: die Hauskirche. Als Christen dürfen wir zur Zeit (wieder) lernen, Hauskirche zu sein. Ein wichtiger Ort nämlich, an dem unser Glauben greifbar wird, ist das Zuhause, die Familie. Dort wird der Glaube gelebt und weiter gegeben: Im Beten, im Gespräch, im gemeinsamen Erleben des Kirchenjahres mit all seinen Bräuchen und Riten.

Was schon vor Corona galt, gilt auch während der Pandemie und danach: Wir sollen nicht nur am Sonntag in der Kirche zum Gottesdienst zusammenkommen, sondern sind dazu eingeladen, auch unter der Woche füreinander zu beten, in der Heiligen Schrift zu lesen und aus dem Glauben heraus den Alltag zu gestalten.

Dass nun verstärkt auf den Homepages von Pfarreien und Diözesen Hausgottesdienste angeboten werden, man Gottesdienste im Fernsehen oder im Internet verfolgt, sollte eigentlich kein „Notfallzustand“ sein. Vielmehr kann uns diese Situation daran erinnern, dass wir unsere Berufung als Christ auch von Daheim aus pflegen können und sollen.

Vielleicht kann ich in diesen Tagen einmal überlegen, wie es um die eigene Hauskirche steht: Welche Zeichen des Glaubens begegnen mir in meinem Alltag zuhause? Gibt es Rituale, die ich wiederbeleben sollte? Wird bei mir daheim gebetet? Nehme ich die Glocken wahr, die mehrmals täglich zum Gebet einladen?

Hauskirche wird nicht aus der Not geboren, sondern aus der Taufe gehoben. Selbst Jesus tat diese Gemeinschaft mit Marta und Maria und Lazarus so gut.

Kaplan Michael Polster, Berching

Zuletzt veröffentlichte Impulse:

5.4.2020 - Pfarrer Martin Hermann, Neumarkt: "Palmsonntag in ungewisser Zeit"

3.4.2020 - Schulseelsorger Helmut Enzenberger, Neumarkt: "Christliche Aufklärung..."

2.4.2020 - Kaplan Mariusz Chrostowski, Neumarkt: "Schau auf das Licht"

1.4.2020 - Diakon Xaver Bösl, Neumarkt/Deining: "Auf der Suche nach Wahrheit"

31.3.2020 - Pastor Florian Fürst, Ecclesia Neumarkt: "Auf Jesus schauen"

30.3.2020 - Claudia Kühnlein, Gemeindereferentin, Neumarkt: "Einer von vielen"

29.3.2020 - Domkapitular Norbert Winner, Neumarkt: "Der Kraft des Gebetes vertrauen"

27.3.2020 - Pfarrer Michael Konecny, Deining: "Drei handliche Grundregeln"

26.3.2020 - Dekanin Christiane Murner, Neumarkt: "Er liebt sein Volk."

25.3.2020 - Barbara Wittmann, Religionslehrerin, Stöckelsberg: "Für Gott ist nichts unmöglich."

24.3.2020 - Pfarrer i.R. Clemens Bombeck, Neumarkt: "Edel ist der Mensch..."

23.3.2020 - Dekanatsreferent Christian Schrödl "Zeichen der Hofnung setzen"

22.3.2020 - Pfarrer Stefan Wingen, Neumarkt: "Laetare - freue dich?!"