Geistlicher Impuls zum Tag: Ein Freund fürs Leben

Neumarkt (dbnm) - Pfarrer Andreas Grell von der evangelischen Christuskirche Neumarkt geht in seinem Wort zum Tagesevangelium der Aussage Jesu "Ihr seid meine Freunde!" nach.

Ein Freund fürs Leben (Joh 15,12—17)

„Ein Freund, einer guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt“ sangen schon die Comedian Harmonists. Einen guten Freund zu haben, ist ein kostbarer Schatz. Jesus sagt im Evangelium vom heutigen Tag (Joh 15,12—17) zu seinen Jüngern: „Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde“. Jesus ist bereit, sein Leben für seine Freunde zu geben. Das ist die stärkste Form von Freundschaft, die es geben kann: Freundschaft, die nicht den Eigennutz sucht, sondern voll und ganz den Anderen im Blick hat. Ein Freund, der sogar das letzte Hemd für den anderen geben würde.

Jesus sagt: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.“ Das ist eine Freundschaft ohne Wenn und Aber. Wir müssen für diese Freundschaft nichts vorweisen. Jesus bietet sie uns als ein Geschenk an. Dieses Geschenk der Freundschaft möchte uns dazu anstoßen, selbst zu Freunden zu werden. Es ist eine Freundschaft, die uns die Augen öffnen kann, so dass wir die Bedürfnisse unserer Mitmenschen erkennen.

Ein Beispiel dafür ist auch die Geschichte von Alfred Mignon, der in einer bekannten Fernsehquizshow mit viel Wissen und Humor 125.000 Euro gewonnen hat. Bemerkenswert war, als er sagte, was er mit dem Geld machen werde: „Ich behalte 10 Prozent für mich, den Rest  schenke ich einem Freund, der sich in einer großen Notlage befindet.“ Am darauffolgenden Tag war von seiner Wohltat in allen Tageszeitungen zu lesen. Mignon sagte dazu: „Wenn so etwas zur Sensation wird, dann läuft doch etwas gewaltig schief. Das sollte doch ganz normal sein“.

Es sind Zeichen der Nächstenliebe, die echte Freundschaft entstehen lassen. Die Zeichen Gottes und die Zeichen, die wir uns untereinander erweisen. Deshalb sagt Jesus auch in seiner Rede an seine Freunde: „Bleibt in meiner Liebe, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich auch euch liebe“.

Pfarrer Andreas Grell, Christuskirche Neumarkt

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